spontane kinderzeichnungen

Kinder fertigen spontan eine Zeichnung an und machen darin unbewusst ihre Gefühle sichtbar. In einer Zeichnung kann man viel darüber „lesen”, was im Kind um- und vorgeht. Sie ist eine reiche Quelle mit vielen verborgenen, wichtigen Informationen und wie ein offenes Buch, das über die Beschaffenheit eines Kindes Auskunft gibt und auch darüber, wo es in diesem Moment im Leben steht. Weil das Zeichnen ganz intuitiv geschieht, wird alles Unbewusste in ihr erkennbar gemacht, vor allem, ob ein Kind froh, betrübt, böse, depressiv oder verspannt ist.

Die meisten Kinder zeichnen gerne; Zeichnen ist für ein Kind wichtig. Es kann seine Gefühle äußern, und das bewirkt, dass seine Lebensenergie fließen kann. Wenn sich ein Kind in einer problematischen Situation befinde, und Verhaltensprobleme sichtbar werden, die in der Familie nicht besprechbar sind, weshalb für das Kind Hilfe gesucht wird, kann Maltherapie für das Kind und die Eltern sehr wertvoll sein. Erfahrene Maltherapeut*inn*en können helfen, indem sie das Kind zeichnen lassen; die Eigensprache des zeichnenden Kindes erzählt auf dem Weg über die Zeichnung und schafft einen Zugang für den Kontakt zwischen Betreuer*in und Kind.

 

Bei kleinen Kindern ist es erwünscht, nach dem Gespräch des Therapeuten/der Therapeutin mit dem Kind auch mit den Eltern oder Erziehern die Zeichnung des Kindes zu besprechen und zugunsten des Kindes Richtlinien zu geben. Auf diese Weise können schon in einem frühen Stadium Engpässe beseitigt werden, die im Leben des Kindes normalerweise nicht sichtbar sind und deshalb unbesprochen bleiben, gespeichert werden und vielleicht später im Leben für Probleme sorgen können. Zeichnen ist ein ausgezeichnetes Medium, um Kinder, aber auch Erwachsene zu begleiten.

Jede spontan geschaffene Zeichnung enthält Informationen; dies gilt selbstverständlich auch für Zeichnungen von Erwachsenen. Indem die Zeichnungen in Dialogen besprochen werden, geben sie dem Schöpfer/der Schöpferin Informationen, die ihm/ihr helfen, im Leben weiterzukommen. Allerdings stecken das Sichtbar-Machen wie auch das Besprechbar-Machen dieser „Malsprache” noch in den Kinderschuhen, und weil noch vieles unbekannt ist, wird es in der Hilfeleistung leider wenig benutzt.