leben aus einem anderen bewusstsein

Nach dem Abschied Gerards entwickelte sich in mir ein anderes Bewusstsein, wobei die Verbindung zwischen Materie und Geist in meinem Leben zur wichtigen Basiseinheit wurde. Mein Bedürfnis, die passenden Lehr- und Einsichtsbücher zu finden, war groß, und die Vertiefung in sie brachte mich in meinem Leben weiter. Allmählich wurde mir klar, dass in unserer Zeit eigentlich ganz andere Werte nötig sind, als wir sie heutzutage leben. Vieles auf unserer Erde ist aus dem Gleichgewicht geraten, und der Mensch lebt auf diesem Planeten allzu unbewusst, mit allen sich daraus ergebenden negativen Folgen.

Um auf diesem Planeten zu überleben, muss für die Zukunft eine komplette Umkehr stattfinden. Wenn wir weiterhin unser Leben auf der Basis unserer Ratio führen, wird es in den vor uns liegenden Zeiten nur noch mehr „Plünderungen” geben. Das ausschließlich auf das Ego gerichtete Denken bringt den Menschen zusätzlich in eine Form des dualistischen Denkens, in ein Muster, das nichts Gutes bewirkt, wie sich in den letzten Jahrzehnten herausgestellt hat. Stillstand und Verarmung sind die Folgen. Fortschritt wird verunmöglicht, irdisches Leben ist „dem Aussterben preisgegeben”. Das sogenannte „intelligente” Denken entpuppt sich als einseitiges Denken, welches das neue Leben gefangen halten und versuchen wird, mit den üblichen Argumentationen Lösungen zu finden; doch wird dies ohne positive Resultate bleiben.

 

Aus einem neuen Bewusstsein, aus neuem, holistischen Denkmustern heraus geht es darum, dass die Menschen beginnen, ihr Leben anders zu sehen: Geistiges und materielles Leben formen miteinander eine Lebenseinheit. Die Menschen werden sich ihrer Verantwortung auf Erden bewusst, und sie tragen füreinander Sorge und darüber hinaus für alles Leben auf Erden. Dabei suchen sie, auf der Basis der Gleichwertigkeit und in friedlicher Verbundenheit, zusammen mit ihren Mitmenschen nach Lösungen für den Weiterbestand des Lebens. Miteinander schaffen sie neue Möglichkeiten, die Erde aufs Neue zu einem fruchtbaren Planeten zu gestalten.

Die Schlüssel für diese Art von Leben sind: Liebe, Respekt vor dem Anderen, Gleichwertigkeit und der Glaube an ein höheres (= spirituelles) Bewusstsein bzw. an eine göttliche Quelle in uns und um uns herum. Albert Einstein ist der Meinung, „eine neue Art von Denken ist notwendig, wenn der Mensch weiterleben will.”

 

Diese Art zu leben ist ausgerichtet auf eine „normale” Form des Zusammenlebens auf Erden, wobei das Bestreben nicht dahin geht, Materialismus (= mehr Geld und Macht), Intellekt und egozentrisches Denken in den Mittelpunkt zu stellen, sondern miteinander ein einfaches Leben anzustreben, in dem es Raum gibt für Liebe, Kreativität und friedliches Zusammenleben. Dabei ist es notwendig, die Arbeitsamkeit auf ein Minimum zurückzustellen, damit alle Menschen Arbeit haben und dass Mann und Frau in Gleichwertigkeit ein zufriedenes Bestehen aufbauen können. Nach einem Leben ist gefragt, in dem der Mensch mehr Zeit und Raum hat, seine Talente und damit sich auch als Person weiterzuentwickeln. Nur in einer solchen Form von Leben hat der Mensch die Chance, sich von einem Hintergrund zu befreien, der von seinen Vorfahren geprägt ist und bestimmt wird. So wird es einen „neuen” Menschen geben, der sich in Liebe und Frieden ausrichten kann auf den Mitmenschen zum Wohl und Heil von allem, das auf Erden lebt.

Unter diesen Voraussetzungen bekommt der Mensch Möglichkeiten, sich so zu reinigen, dass er sich, frei von allem Ballast, auf das Hinübergehen in eine andere Welt orientieren kann. Als Folge dieser Reinigung des Menschen, die nur aus ihm selbst und in der Spiegelung mit seinen Mitmenschen und seiner Umgebung erfolgen kann, wird auch die Erde gereinigt werden. Hier lassen wir Dietrich Bonhoeffer zu Wort kommen: „Unsere Generation wird nicht die Aufgabe haben, einmal noch große Dinge zu tun, sondern unsere Seele zu retten vom Chaos”.